Das vierte Viadukt des Matarraña, das über den Fluss Matarraña verläuft und La Pobla de Massaluca (Katalonien) mit Fayón (Saragossa) in der Nähe seiner Mündung in den Ebro verbindet, ist ein emblematisches Beispiel für Eisenbahninfrastruktur, die von Widrigkeiten geprägt ist. Als Teil der Linie Madrid-Barcelona erbaut, sah sich dieses Viadukt während seiner Nutzungsdauer großen Herausforderungen gegenüber: 1931 stürzte eine Lawine einen 40 Tonnen schweren Felsen auf das Viadukt und verursachte erhebliche Schäden. Später, im Bürgerkrieg, zerstörte die republikanische Seite kontrolliert den zentralen Pfeiler. Schließlich kam sein endgültiges Schicksal zwischen 1964 und 1969 mit der Überflutung der Täler durch den Ribarroja-Stausee, was zu seinem endgültigen Abbau führte. Angesichts der vielen Widrigkeiten, denen es bis zum Ende ausgesetzt war, hat die Familie Roqueta, die in der Gemeinde Pobla de Massaluca ansässig ist, beschlossen, diesem Eisenbahntunnel, von dem heute nur noch das Tunnelportal übrig ist, mit einem ganz besonderen Wein zu gedenken. Diese Anerkennung nimmt Gestalt an mit Massaluca Negre, einem Wein, der den Charakter der Region widerspiegelt, in der das Viadukt entstand (auf dem Etikett ist das Tunnelportal gezeichnet) und die Kraft eines in der Erde verwurzelten Erbes. Das Familienprojekt, das 2009 in der DO Terra Alta begann, kombiniert die Sorten Garnacha Tinta und Samsó (Cariñena), die in einer mediterranen Landschaft umgeben von Oliven- und Mandelbäumen in etwa 400 Metern über dem Meeresspiegel und in Kontakt mit dem Fluss Ebro angebaut werden. In der Kellerei werden die Trauben nach sorgfältiger Auswahl entrappt, gequetscht und bei kontrollierter Temperatur in Edelstahltanks vergoren. Anschließend reift der Wein 6 Monate in mitteleuropäischen Eichenfässern. Treu seinem Ziel, Weine zu kreieren, die das Wesen der Terra Alta einfangen, ist Massaluca Negre ein Ausdruck von Tiefe, Identität und Authentizität. So lebt die Erinnerung an ein von Widrigkeiten geprägtes Werk in jeder Flasche weiter und zollt nicht nur der Geschichte eines Viadukts Tribut, sondern auch dem Geist einer Region, die weiterhin in die Zukunft blickt.